Das Kinojahr 2011 ist beinahe vorbei, Zeit einen Blick nach vorn zu werfen. In den ersten drei Monaten von 2012 laufen eine Menge Filme an, auf die ich mich sehr freue. Schon im Januar geht es mit Finchers Version von „The Girl with the Dragon Tattoo“ los, außerdem laufen Filme von Steven Soderbergh, Martin Scorsese, Alexander Payne und Clint Eastwood an. Im folgenden also mal ein kleiner und unvollständiger Blick auf den Spielplan der nächsten Monate…
Übrigens: Die Hunter S. Thompson-Verfilmung „The Rum Diary“ mit Johnny Depp hat weiterhin keinen deutschen Starttermin…
Mit Spannung erwartet wird David Finchers Verfilmung von „Verblendung“, dem ersten Teil von Stieg Larssons „Millenium“-Trilogie. Das Buch wurde zwar bereits verfilmt, doch allein dem eindrucksvollen Trailer nach zu urteilen fährt Fincher hier deutlich mehr Star- und Inszenierungspower auf als die recht ruhige Adaption aus Schweden.
In „The Girl With The Dragon Tattoo“ sind Daniel Craig, Stellan Skarsgard, Christopher Plummer, Robin Wright sowie Newcomerin Rooney Mara zu sehen, angesichts der spannenden Vorlage erwarte ich ehrlich gesagt vom Regisseur von „Sieben“ und „Fight Club“ nichts weniger als einen der besten Thriller des Jahres – auch wenn das natürlich leicht schief gehen kann… Schlauer sind wir alle am 12. Januar, wenn der Film in die deutschen Kinos kommt.
Ebenfalls eine Romanverfilmung, jedoch eine, bei der ich die Vorlage nicht kenne, ist „Extremely Loud & Incredibly Close„. Das Buch von Jonathan Safran Foer handelt von den Nachwehen des 11. September 2001, Regie führt Stephen Daldry („The Hours“).
Ein Blick auf die Besetzung stimmt mich ein wenig skeptisch – Tom Hanks und Sandra Bullock sind sicher nicht meine Lieblingsdarsteller, wenn es um zeitgenössische Dramen geht. Den Trailer spar ich mir denn auch gleich, am Ende verrät er ohnehin nur zuviel. Deutschland-Start ist der 19.01.2012, ich werde mal die ersten Reaktionen von Publikum und Kritik abwarten bevor ich ein Ticket löse…
Mit einigen Vorschusslorbeeren kommen eine Woche später zwei interessante Filme raus. Zum einen „
Drive„, ein Thriller mit Ryan Gosling als Stunt-Fahrer, der auf die schiefe Bahn kommt. Der Film um einen schiefgelaufenen Überfall (ganz ein neues Thema!) hat in Cannes dieses Jahr nichts gewonnen, aber offenbar jedem gefallen, der ihn gesehen hat. Ich freu mich also drauf und hoffe, dass alle Recht hatten (
Trailer hier).
Zum anderen ist das „
The Descendants„, der neue Film von „About Schmidt“-Regisseur Aexander Payne. Auch dieser Film ist eine Verfilmung, in diesem Fall vom wirklich sehr lesenswerten gleichnamigen Roman von Kaui Hart Hemmings. George Clooney spielt einen Vater, der nach einem schweren Unfall seiner Frau vor den Trümmern seiner vermeintlich sicheren Existenz steht. Der Film hat die US-Kritiker bisher überzeugt und gilt als Oscar-Kandidat. Ein gutes Drama sollte allemal dabei rauskommen, und dass der Film in Hawaii spielt und viele sonnige Bilder mitbringen sollte kommt im tristen Januar wahrlich nicht ungelegen.
Zum Trailer von „The Descendants“.
NACHTRAG: „The Artist“, ein Film über einen Stummfilmstar, der sich anno 1927 mit der Ankunft des Tonfilms arrangieren muss, läuft ebenfalls am 26.1. an. In den USA ist er von den Kritikern hochgelobt worden und gilt auch bereits als Oscar-Kandidat. (
Zum Trailer)
Der Ruf eines richtig guten Spionagethrillers eilt „
Tinker Tailor Soldier Spy“ voraus. Die Verfilmung eines Romans von John Le Carre („Der Schneider von Panama“) fährt eine Art ‚Best of‘ der britischen SchauspielER auf, es wirken u.a. mit Gary Oldman, Colin Firth, Ciaran Hinds, Benedict Cumberbatch (BBCs neuer Sherlock), John Hurt und Mark Strong. Bekannte weibliche Namen sucht man hingegen vergeblich.
Oldman spielt einen altgedienten Agenten, der sich bei einer internen Maulwurfsjagd zu verrennen droht. Der Film spielt Anfang der Siebziger, statt Smartphones wird es also eher tote Briefkästen und andere Old School-Spionage-Gimmicks geben – Hooray! Kinostart ist am 2. Februar, den
Trailer gibt es hier.
„
Hugo“ bringt eine Woche später zwei Eigenschaften mit, die mich eher vom Kinobesuch abhalten. Es handelt sich um einen Film für Kinder, und er wurde in 3D gedreht. Was für ihn spricht ist Regisseur Martin Scorsese, der nach eigenen Aussagen von der 3D-Technik begeistert ist und – laut ersten Kritiken in den USA – einen der besten Filme des Jahres abgeliefert hat.
Und immerhin,
der Trailer macht (auch in 2D) schon Spaß. „Hugo Cabret“ spielt im Paris der 30er Jahre und spielt fast ausschließlich im Innern eines Bahnhofs. Die Hauptfigur ist ein kleiner Waisenjunge, der im Bahnhof lebt und das Rätsel um seinen verstorbenen Vater auflösen will.
Ein bißchen skeptisch bin ich bei Clint Eastwoods neuen Film. In „J. Edgar“ spielt Leonardo DiCaprio den legendären FBI-Chef J. Edgar Hoover, und da der Mann recht alt geworden ist trägt DiCaprio ziemlich viel Makeup. Ob das gutgeht? Dazu kommt, dass ich ohnehin kein großer Freund von Bio-Pictures bin, gerade bei einer Person wie Hoover, die schon in zig Filmen zu sehen war, unter anderem zuletzt in „Public Enemies“. Mal sehen, ob Eastwood überraschen kann und die Makeup-Abteilung DiCaprio überzeugend auf alt geschminkt hat… Kinostart ist der 16. Februar, zum
Trailer geht es hier.
Etwas überraschend wird es außerdem eine Fortsetzung von „Ghost Rider“ geben. Überraschend deshalb, weil der erste Film niemandem wirklich gefallen hat. Offenbar auch Nic Cage nicht, der wieder in der Titelrolle zu sehen ist und offenbar hofft, dass das Regie-Duo Neveldine/Taylor („Crank“) dem Stoff mehr abgewinnen kann als Mark Steven Johnson. Der Film wird „
Ghost Rider – The Sprit of Vengeance“ heißen und bei uns am 23. Februar anlaufen (
zum Trailer).
„
Young Adult“ (Kinostart ebenfalls der 23.02.) ist der neue Film von „Up in the Air“-Regisseur Jason Reitman. Darin spielt Charlize Theron eine ziemlich unsympathische Frau namens Mavis, die nach Jahren in ihre Heimatstadt zurückkehrt um ihre alte Highschool-Flamme zu erobern. Das Problem: der ist längst verheiratet, hat Kinder und offenbar nicht gerade darauf gewartet von Mavis erobert zu werden. Dem
Trailer nach sieht „Young Adult“ nach einem etwas ungewöhnlichen Film aus, die Leichtigkeit von „Up in the Air“ oder „Juno“ ist jedenfalls nicht zu entdecken…
Cameron Crowes erster Film seit „Elizabethtown“ wird „
We Bought a Zoo“ heißen und ist bei uns ab dem 1. März im Kino zu sehen. Die Story basiert auf den Memoiren von Benjamin Mee, der tatsächlich mit seiner Familie einen existenzbedrohten Zoo gekauft hat. Die Hauptrollen spielen Matt Damon und Scarlett Johansson, ich bin gespannt ob es Crowe gelingt die Geschichte zu erzählen ohne in allzu seichten Gewässern zu navigieren. Der
Trailer ist jedenfalls schon grenzwertig. Aber ich bin eben auch kein großer Fan von Feelgood-Familienunterhaltung.
Nachdem ich „Contagion“ im Kino leider verpasst habe hoffe ich, dass mir das mit Steven Soderberghs nächstem Film nicht passieren wird. „
Haywire“ wartet mit einer All-Star-Besetzung auf, unter anderem sind Michael Douglas, Antonio Banderas, Michael Fassbender, Ewan McGregor und Bill Paxton dabei. Die Hauptrolle spielt allerdings eine Unbekannte – die Martial-Arts-Kämpferin Gina Carano. Sie spielt eine Agentin die von ihren Hintermännern in eine Falle gelockt wird und das nicht auf sich sitzen lassen will. Im
Trailer sieht das ganze nach ziemlich rasanter Prügel-Action aus, mal sehen in wie fern Soderberghs Handschrift dabei zu erkennen sein wird. Und ob es der Quer-Einsteigerin Carano gelingt sich an der Seite derart namhafter Kollegen zu behaupten.
Noch so ganz sicher bin ich mir im Falle von „
The Hunger Games„, der in Deutschland (genau wie die Romanvorlage) „Die Tribute von Panem“ heissen wird. Das ganze ist eine Art Gladiatoren-Spektakel, das in einer nicht allzu fernen Zukunft der USA spielt. Ein Haufen junger Menschen werden vor den Augen der Nation aufeinander gehetzt, ein Schelm, wer bei diesem Szenario an „Running Man“ denken muss. Immerhin, der
Trailer sieht nicht verkehrt aus, ob ich den Film im Kino sehe werde ich entscheiden, wenn er anläuft: am 22. März.