Jedes Jahr beschwere ich mich darüber, dass fast jede Großproduktion in Hollywood ein Sequel, Prequel oder Remake ist. Nicht, dass ich mich auf „The Dark Knight Rises“ nicht freuen würde, doch den ‚guten‘ Filmreihen stehen eindeutig zu viele mittelmäßige bis schwache entgegen. Aber konzentrieren wir uns erstmal auf diese Minderheit.
2012 wird ein neuer Bondfilm anlaufen. Hooray! „Skyfall“ soll er heißen, und alle Beteiligten (Regie führt Sam Mendes) sind sich jetzt schon einig, dass er deutlich besser wird als „Quantum of Solace“. Das ist aber auch dringend nötig, denn als trockene Actionreihe funktioniert 007 auf Dauer nicht – auch wenn die Einspielergebnisse des letzten Films noch stimmten.
Zu „The Dark Knight Rises“ ist vor einiger Zeit der erste Trailer rausgekommen, der sehr gut aussieht. Die große Frage ist natürlich, was Mastermind Christopher Nolan sich für ein Ende ausgedacht hat, schließlich ist der Film als Schlusspunkt einer Trilogie gedacht. Wird Batman am Ende den Löffel abgeben? Oder zumindest das Fledermaus-Kostüm ein für alle Mal an den Nagel hängen? Ende Juli, nach der Fußball-EM werden wir es erfahren…
Kein echtes Prequel, aber laut Regisseur Ridley Scott ein Film mit „einer ähnlichen DNA“ wie „Alien“ kommt mit „Prometheus“ in die Kinos. Gute Science-Fiction-Filme sind ja leider selten, aber der Trailer macht Hoffnung, dass „Prometheus“ ein solcher ist. Und Ridley Scott zeichnet mit „Alien“ und „Blade Runner“ für zwei Klassiker des Genres verantwortlich, es dürfen gerne mehr werden. Noomi Rapace, Michael Fassbender, Guy Pearce, Idris Elba und Charlize Theron werden mitspielen, Kinostart ist der 9. August.
Im Falle von „The Bourne Legacy“ bin ich unsicher – freut man sich über eine Fortsetzung der Reihe OHNE Jason Bourne, oder ärgert man sich, dass ein beendetes Franchise weiter ausgeschlachtet wird. In Jeremy Renner („Mission: Impossible 4“ wurde ein Action-tauglicher Star verpflichtet, die Handlung setzt nach den Ereignissen der ersten drei Filme ein. In Edward Norton und Rachel Weisz sind zwei weitere große Namen dabei, Albert Finney und Joan Allen werden ihre Rollen wieder aufleben lassen. Mit Tony Gilroy („Michael Clayton“), der die Drehbücher der Reihe verfasst hat, wurde auch ein guter Regisseur verpflichtet – mal sehen, was er daraus macht. Kinostart: 13. September.
Kommen wir nun zu den Filmen, die mir weniger Hoffnung auf großes Kino machen. Mit „The Avengers“ geht es am 26. April los, der Film ist das „All-Star Game“ des Marvel-Universums und bringt die Superhelden „Hulk“, „Thor“, „Captain America“ und“Iron Man“. An Starpower und Action-Potential wird es also nicht fehlen. Trotzdem ist mir ein wenig schleierhaft, wie man so viele ‚wichtige‘ Figuren in einen einzigen Plot einbauen will. Der Trailer gibt darüber auch keinen Aufschluss, ich denke einen Versuch wird der Film Ende April schon wert sein.
Skeptisch bin ich auch im Falle von „Men in Black 3„. Nach dreijähriger Schaffenspause hat sich Will Smith ausgerechnet diese Reihe für sein ‚Comeback‘ ausgesucht. Mein Eindruck – auch nach Begutachtung des Trailers – ist, dass die Reihe zwar einen gewissen Retro-Charme versprüht, aber letztlich nur mehr vom selben Alien-Klamauk anbieten kann, der in den ersten beiden Teilen letztlich schon ausgereizt wurde. Ob die Zeitreise-Story (Agent J reist in die 60er Jahre) dem entgegen wirken kann wage ich zu bezweifeln.
Bei „The Amazing Spider-Man“ liegen die Dinge ein wenig anders. Hier hat sich das Studio recht stumpf für einen Neustart entschieden und wird uns (genau zehn Jahre nach der ersten Verfilmung) einfach noch einmal die Geschichte von Peter Parker und seiner Geburt als Superheld „Spider-Man“erzählen (siehe Trailer). Mit Andrew Garfield und Emma Stone hat man dafür auch passende Darsteller gefunden, und gedreht wir in 3D; aber werden abgesehen neben den Teenagern noch einmal die Massen ins Kino rennen, um sich das alles ein zweites Mal anzuschauen? Ich weiss es nicht.
Nicht wirklich meine Baustelle, aber trotzdem eine Erwähnung wert ist natürlich der „Hobbit„. Nach endlosen Querelen um die Finanzierung sind Peter Jackson und seine Besetzung dabei, den Roman in zwei Teilen zu verfilmen, Ende 2012 geht es mit „An Unexpected Journey“ los. Da ich Fantasy-Filme eher nicht mag (aber dem „Herrn der Ringe“ durchauswas abgewinnen konnte) sehe ich dem Film eher gelassen entgegen, aber für viele Filmfans stellt er sicherlich DAS Highlight des Jahres dar. Hier geht es zum Trailer.
Nach dem Erfolg von „The Expendables“ dürfte es niemanden überraschen, dass Sylvester Stallone eine Fortsetzung in die Kinos bringt. „The Expendables 2“ soll den Vorgänger in Punkto Action natürlich toppen, außerdem spielt niemand geringeres als CHUCK NORRIS mit. Mal davon ausgehend, dass der Film nichts anderes im Sinn hat als Action-Fans ordentlich Action zu bieten, wird er sicher gut laufen – für 2014 ist also mit „The Expendables 3“ zu rechnen… Kinostart: 30. August (Zum Trailer)
Schließlich wird es ein Remake von „Total Recall“ geben, mit Colin Farrell in der Hauptrolle und damit quasi als Schwarzenegger-Ersatz. Immerhin wählen die Macher also eine andere Herangehensweise, denn das Original wurde durch die Beteiligung von Arnie automatisch zum reinen Action-Film, die Story (von Philip K. Dick) blieb eher Beiwerk. Das könnte und sollte sich nun ändern, es steckt sicher ein guter Film in der Kurzgeschichte. Die Frage ist, ob Regisseur Len Wiseman und seine Besetzung (Farrell, Jessica Biel, Bryan Cranston, Ethan Hawke, Kate Beckinsale und Bill Nighy) diese auch auf die Leinwand bringen. Einen Trailer gibt es noch nicht, Kinostart ist der 16. August.
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