Der Respekt vor Fritz Langs monumentalem Filmklassiker von 1927 war groß, muss ich gestehen. Immerhin dauert „Metropolis“ zweieinhalb Stunden, zumindest für mich persönlich absoluter Stummfilm-Rekord. Über den Film selbst ist eigentlich wohl alles schon gesagt und geschrieben worden, er gehört sicher zu den einflussreichsten Werken der Filmgeschichte.
Die Story fasse ich einfach mal nicht zusammen, in 150 Minuten passiert einfach zuviel. Eingedampft auf 90 Minuten könnte „Metropolis“ noch heute einen kurzweiligen und aufregenden Film ergeben, in der ’normalen‘ Fassung gibt es allerdings (aus heutiger Sicht) viele Längen. Vor allem die vielen Szenen am Rande des Kitschs sind schwer zu ertragen, insbesondere wenn Hauptdarsteller Gustav Fröhlich involviert ist. Beeindruckend sind immer noch viele Szenen, und beeindruckend ist auch der Aufwand, mit dem der Film gedreht wurde.
Die Thematik der Arbeiterklasse im Konflikt mit den Mächtigen, die Manipulation der Massen und die „Erlöserfigur“, die das Unheil verhindern und alle miteinander versöhnen kann – das alles ist aus historischer Sicht schon sehr interessant. Es vermittelt einen wichtigen Eindruck, wie die Intellektuellen der Weimarer Republik ihre Zeit gesehen haben. Filmhistorisch finden sich viele Szenen und Motive, die von anderen Filmen aufgenommen wurden, nicht nur aus dem Science-Fiction-Bereicht.
Aber um ehrlich zu sein, wirklich Spaß hat mir der Film nicht gemacht. Kein Wunder, denn Anspruch und Ambition des Projekts ergeben recht zwangsläufig keinen lustigen Unterhaltungsfilm, sondern ein zeit- und raumgreifendes Epos. So bin ich froh, dass die Bildungslücke geschlossen ist, und freue mich auf ein paar mehr Filme von Chaplin und Keaton, auf geistreiche bis alberne Stummfilme, die mit weniger großen Themen jonglieren als dieses Mammut-Werk…