Regie: RZA; Darsteller: Rick Yube, RZA, Russell Crowe, Lucy Liu
Dass RZA vom Wu-Tang Clan eine Vorliebe für asiatische Kampfkunst, Shaolin-Stories und Prügelfilme hat dürfte jedem bekannt sein, der mit seiner Musik vertraut ist. Nun hat RZA erstmals selbst einen Film gedreht, und die Titelrolle ganz unbescheiden mit sich selbst besetzt. „The Man With The Iron Fists“ erzählt von einer kleinen Stadt im alten China, in der sich die Wege konkurrierender Gangsterbanden und schillernder Kampfkünstler kreuzen – unter ihnen Russell Crowe als Rauhbein Jack Knife, Lucy Liu als Bordellbesitzerin und RZA als friedlicher Waffenschmied zwischen allen Fronten. Sie sind (fast) alle hinter einem großen Goldvorrat her, der auf seinem Weg von A nach B im Ort Station macht.
Der Anfang des Films ist eine äußerst chaotische und wenig befriedigende Angelegenheit. Die Story kommt nur umständlich in Gang, die vielen Prügeleien namenloser (Anti-)Helden sind zwar ganz nett choreographiert, aber als Selbstzweck trotz witziger und blutiger Einfälle ziemlich ermüdend. Nach einer knappen Stunde bekommt RZA, der auch das Drehbuch geschrieben hat, seine Story in den Griff und die Dramaturgie verdient sich ihren Namen als solche. Der Showdown macht sogar richtig Spaß – gesetzt den Fall, man hat den nicht ganz ernst gemeinten Quatsch überhaupt so lange ausgehalten.
Die Story-Elemente sind altbekannt, einsame Krieger, mysteriöse Kampfkünste, Intrigen, Verkleidungen und immer wieder durch die Gegend springende und fliegende Männer und Frauen, die kräftig austeilen. Russell Crowe und Lucy Liu in dem Treiben zuzusehen bringt Laune, eine weniger glückliche Figur macht RZA selbst in der (heimlichen) Hauptrolle. Sein immer gleicher, trauriger Gesichtsausdruck reicht nicht, um seiner Figur wenigstens im Ansatz ein Profil zu geben, dass mit den anderen Figuren (und Schauspielern) mithalten könnte. Und das obwohl diese die Latte nicht eben besonders hoch legen.
So richtig stören tut das aber auch nicht, denn „The Man With The Iron Fists“ ist ohnehin ganz klar ein „Fanboy“-Projekt. RZA schwelgt in seiner Faszination für trashige Eastern, die so tun, als würden in ihren Geschichten bedeutsame Weisheiten erzählt werden. Tatsächlich sind es eher ziemlich alberne Mythen und Kuriositäten – die aber zumindest in der zweiten Hälfte des Films all jenen Spaß machen könnten, die solcher Kost generell nicht abgeneigt sind.
3/5