Filmkritik: Mortdecai

Mortdecai FilmplakatComedy/Action, UK/USA 2015

Regie: David Koepp; Darsteller: Johnny Depp, Gwyneth Paltrow, Paul Bettany, Ewan McGregor

Ungläubiges Kopfschütteln ist die natürliche Reaktion auf das Trashfest namens „Mortdecai“. Selten habe ich einen A-List Hollywood-Film gesehen, der auf so vielen Ebenen versagt wie dieser. Da wäre etwa Johnny Depp als englischer Kunsthändler/Betrüger Mortdecai – die Titelfigur des Films fällt gleich in den ersten Szenen in sich zusammen. Die krude Mischung aus Weinerlichkeit, Snobismus und albernem Gekasper geht nicht auf. Das ist nicht komisch, sondern daneben.

Auch die von Gwyneth Paltrow (hochnäsige Ehefrau), Paul Bettany (unterwürfiger Butler und Casanova) und Ewan McGregor (schleimiger MI5-Agent) gespielten Rollen sind nicht viel besser. Die Story ist ebenfalls ein Desaster, wobei das ganz offensichtlich eingeplant war. „Mortdecai“ setzt auf den Spaß, den Figuren & Dialoge verbreiten sollen – was so vollends scheitert, dass es kaum zum Fremdschämen reicht. Die vielen Ortswechsel und Figuren verstärken den Eindruck der Ziellosigkeit noch.

Die interessantesten Fragen sind bei dem Ganzen folgende: Wie konnte das Projekt jemals grünes Licht bekommen konnte? Und warum ist auch den Darstellern nicht aufgefallen, wie schlecht die Idee zum Film in allen Belangen ist? Ich würde was dafür geben, bei der ersten Vorführung dieses jämmerlichen Streifens vor den Geldgebern (Johnny Depp war selbst einer davon) dabei gewesen zu sein. Die haben sicher weinend ihre Buchhalter angewiesen, einen großen Batzen Kohle abzuschreiben…

1/5