Kurzkritik: Marriage Story

Drama, 2019

Regie: Noah Baumbach; Darsteller: Scarlett Johansson, Adam Driver, Ahzy Robertson

Worum gehts?
Die Ehe von Theater-Regisseur Charlie und Schauspielerin Nicole geht in die Brüche. Obwohl sich die beiden friedlich trennen wollen, wird die Sache bald kompliziert. Denn neben der Sorgerechtsfrage für den 8-jährigen Henry, müssen sich die beiden auch einigen, wo sie künftig leben wollen. In Los Angeles, wo Nicole ihre Fernsehkarriere in Gang bringen will, oder in New York, wo Charlie kurz vor dem Durchbruch am Broadway steht…

Was soll das?
Regisseur Baumbach verarbeitet in „Marriage Story“ das Scheitern seiner Ehe mit Schauspieler Jennifer Jason Leigh, hat aber auch seinen Hauptdarstellern Freiheiten gegegeben, ihre Figuren auszugestalten. Dabei interessiert sich der Film vor allem für die Details, Widersprüche und Grauzonen, welche der Beziehung ihren Stempel aufgedrückt haben.

Taugt das was?
Eine ganze Menge sogar. Der Film ist das schauspielerisch wie formell überzeugende Portrait einer Beziehung, die der Zeit nicht Stand halten kann. Obgleich mit viel Humor inszeniert, ist „Marriage Story“ ein ernsthafter Film, der sich bemüht, alle Facetten seiner Geschichte zu durchleuchten. Seine größte Stärke sind die glaubwürdigen Dialoge, vorgetragen von den beiden Hauptdarstellern, zwischen denen die Chemie absolut stimmt. Trotz seiner 137 Minuten Laufzeit würde ich ihn fast kurzweilig nennen, wenn er sich nicht kurz vor dem Ende doch noch ein wenig ziehen würde…

4/5