Kurzkritik: Motherless Brooklyn

Krimi/Drama, 2019

Regie: Edward Norton; Darsteller: Edward Norton, Gugu Mbatha-Raw, Alec Baldwin, Bobby Cannavale, Willem Dafoe

Worum gehts?
New York in den 50er Jahren. Als der Chef eines Privatdetektiv-Büros ermordet wird, nimmt dessen Zögling Lionel die Ermittlungen auf. Lionel leidet am Tourette-Syndrom, sein unkontrolliertes Verhalten macht ihm zum Außenseiter. Die Spur führt ihn schnell in die Politik – genauer gesagt zu massiven Umsiedlungsprogrammen im Rahmen der Stadtentwicklung..

Was soll das?
„Motherless Brooklyn“ ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Jonathan Lethem aus dem Jahr 1999. Angekündigt und immer wieder verschoben wurde der Film bereits seit ca. 15 Jahren. Ein wichtiger Unterschied zur Vorlage ist, dass Norton die Ende der Neunziger spielende Handlung in die 50er Jahre „versetzt“ hat. Der damit einhergehende Look, in Verbindung mit dem jazzigen Soundtrack, gehen deutlich in die „Film Noir“-Richtung, eben so wie einige Änderungen bei der Story.

Taugt das was?
Ja, „Motherless Brooklyn“ ist bis in die Nebenrollen hochkarätig besetzt, atmosphärisch inszeniert, spannend und schön anzusehen. Die eigentliche Story/Krimihandlung ist dabei nicht sonderlich aufregend, dient aber im Wesentlich ohnehin dazu, den Hauptfiguren eine Bühne zu bieten. Es fehlt vielen Figuren aber etwas an Tiefenschärfe, unter anderem weil der Film einen dafür bedeutenden Teil der Vorlage arg eingedampft hat. Die emotionale Schlagkraft des Films ist daher leider eher überschaubar.

4/5