Kurzkritik: Death of a Ladies‘ Man

Drama, 2021

Regie: Matt Bissonette; Darsteller: Gabriel Byrne, Jessica Pare, Brian Gleeson

Worum gehts?
Literaturprofessor Samuel (Byrne) durchlebt schwere Zeiten. Seine zweite Scheidung steht bevor, das Verhältnis zu den Kindern aus erster Ehe ist kompliziert, er trinkt zuviel – und beginnt plötzlich am hellichten Tage zu halluzinieren. Seinen Lebensabend hat er sich anders vorgestellt, zumal er seinem großen Lebenstraum nie wirklich nahe gekommen ist…

Was soll das?
Ich weiss nicht, ob es für „Coming-of-Age“-Filme, deren Hauptfiguren längst „of age“ sind, eine Bezeichnung gibt. „Death of a Ladies‘ Man“ wird von Leonard Cohens Musik untermalt und spielt (weitgehend) in dessen Heimatstadt Montreal, der Sänger darf also als wichtige Inspiration für den Film gelten. Man muss die Songs aber nicht kennen, um dem Film folgen oder ihn wertschätzen zu können.

Taugt das was?
Ja, tut es. Es ist vor allem den starken Darstellern und der zurückhaltenden Inszenierung zu verdanken, dass die ungewöhnliche Mischung aus lakonischem Drama und phantasievollen Einschüben als ein stimmiges Ganzes wirkt. „Death of a Ladies‘ Man“ spart nicht mit (vermeintlichen) Lebensweisheiten, verpackt diese aber in eine humorvolle und psychologisch überzeugende Story, die auch die ein oder andere Überraschung parat hält. Kein Meisterwerk, aber durchaus originelle und dabei humorvolle Unterhaltung.

Wo kann ich das gucken?
Für Deutschland ist bisher kein Startdatum bekannt.

7/10