Aus der Reihe „First World Corona Problems“ hier folgendes: Weil viele Serienproduktionen aufgrund der Pandemie verspätet erscheinen („Ozark“, „American Crime Story“, „Barry“, …) habe ich aktuell keine Serie, die mir richtig Spaß macht. Schluchz. Wimmer. Jaul.
Zeit also, um auf Basis dieses Artikels endlich mal „Black Mirror“ bei Netflix nachzuholen. Oder erstmal die (angeblich) besten Folgen. Das Unterfangen hat sich bisher sehr gelohnt, zumindest die Folgen die ich bereits gesehen habe verdienen definitiv das Prädikat „interessant im positiven Sinne“.
Bevor ich mit diesem Unterfangen begonnen habe, hatte ich nur die erste Folge der ersten Staffel gesehen (die, in der der englische Premierminister ein Schwein …. muss), und die nicht-interaktive Version der interaktiven Folge „Bandersnatch“, zu der ich damals wohl keine große Meinung hatte (jedenfalls habe ich in diesem Blog nichts dazu hinterlassen).
Hier nun also in aller Kürze ein paar Ratings und minimale Infos zu den bisher nachgeholten Episoden. Es gäbe natürlich jeweils deutlich mehr zu schreiben, aber das kriege ich zeitlich nicht hin. Das Netz ist zudem voll von interessanten Kritiken über „Black Mirror“. Ich kann hier nur mit großer Verspätung empfehlen, sich das nicht entgehen zu lassen…
Be Right Back (S2E01) – 8/10
Szenario: Der Geist verstorbener Menschen kann in Avatare eingepflanzt werden.
Story: Low Key Lovestory, großartig gespielt.
USS Callister (S4E01) – 7/10
Szenario: Avatare lebender Menschen können gegen ihren Willen in Computerspielwelten eingebaut werden.
Story: Ein Traum und Albtraum für Nerds & Trekkies, unterhaltsam aber ohne Tiefgang.
Nosedive (S3E01) – 7/10
Szenario: Ein Social-Rating-System setzt die Menschen unter Druck, jederzeit allen Mitmenschen zu gefallen.
Story: Gute Zuspitzung des Szenarios, letztlich jedoch ein Versuchsaufbau ohne großen emotionalen „Punch“.
San Junipero (S03E04) – 9/10
Szenario: Ginge schon sehr in Richtung Spoiler, daher hier mal weggelassen.
Story: Großartig, weil erstmal ganz auf die starken Figuren konzentriert (das Szenario erschließt sich erst nach und nach…). Und auch mit sehr gelungenem Ende.
The Entire History of You (S1E03) – 8/10
Szenario: Ein Chip im Hirn erlaubt es den Menschen, jederzeit detailgetreu jede Erinnerung abrufen zu können.
Story: Starkes Eifersuchtsdrama, das allerdings nur ein Teilaspekt des Szenarios ausreizt.
White Christmas (Xmas Special, S02E04) – 8/10
Szenario: Recht komplex. Unfreiwillige Avatar-Doppelgänger in virtuellen Realitäten und eine Technik, die Menschen aus der Realität „ghosten“ bzw. „blocken“ kann.
Story: Interessant, um zwei Ecken eingeleitet, sehr „mindfuck“-lastig und gut gespielt. Dabei eher auf Wirkungstreffer als auf Empathie aus.
Metalhead (S04E05) – 8/10
Szenario: Post-apokalyptisch, wobei die Details unklar bleiben. Hundeähnliche Drohnen mit beängstigenden Fähigkeiten jagen Menschen, wenn diese ihre Grenzen übertreten.
Story: Eine einzige Verfolgungsjagd, deren Ausgang von Beginn an festzustehen scheint – was der Spannung keinen Abbruch tut.
15 Million Merits (S01E02) – 7/10
Szenario: Eine nicht näher definierte Unterschicht führt in dieser TV- und „Celebrity Culture“-Satire ein Sklavendasein, einziger Ausweg ist die Teilnahme an einer „Talent-Show“..
Story: Die Episode folgt zwei jungen Menschen bei ihrem Kampf mit dem System.
Hated in the Nation (S03E06) – 8/10
Szenario: Nah an der Gegenwart, aber mit High-Tech-Bienen und einer mysteriösen Mordserie mit Bezug zu Social-Media-Shitstorms.
Story: Zwei ungleiche weibliche Cops raufen sich zusammen, um gegen allerlei Widerstände das Schlimmste zu verhindern…
Hang the DJ (S04E04) – 8/10
Szenario: Eine geschlossene Welt, in der junge Menschen über die künstliche Intelligenz eines verbindlichen Dating-Systems zueinander geführt werden.
Story: Ein junges Paar, das langsam aber sich am System verzweifelt und gegen die Vorgaben des Systems zusammen bleiben will.
PS: Ich bin nicht sicher, wie viele Folgen ich noch nachholen werden – der Beitrag hier wird ggf. noch einige Male upgedated…