Kurzkritik: Ozark (Staffel 4, Pt. II)

Thriller/Drama, 2022

Creators: Bill Dubuque, Mark Williams ; Darsteller: Jason Bateman, Laura Linney, Julia Garner, Veronica Falcon, Felix Solis

Worum gehts?
Für die Byrdes wird es immer brenzliger, zwischen FBI und Kartell zu vermitteln, ohne dabei unter die Räder zu geraten. Der Deal zwischen Pharma-Konzern, eigener Stiftung und dem durchgeknallten Javi als Vertreter von Drogenboss Navarro wackelt besorgniserregend, und auch Ruth hat auch noch ein Wörtchen mitzureden. Als wäre das alles nicht schlimm genug lässt auch der Privatdetektiv auf der Suche nach Ben einfach nicht locker, und Wendys Vater meldet überraschend Interesse am Wohlergehen seiner Enkelkinder an…

Was soll das?
„Ozark“ hat die quasi ausweglose Lage der Byrdes in den vorigen dreieinhalb Staffeln immer weiter eskaliert – und muss nun ein Ende finden. Angesichts der vielen Konflikte und der rasanten (nicht immer glaubwürdigen) Entwicklung vieler Figuren ist das kein leichtes Unterfangen. Zumal sich dem Publikum und den Produzenten von „Ozark“ auch eine moralische Frage stellt: Will man eigentlich wirklich, dass Marty und Wendy nach allem, was sie getan haben, ungestraft davon kommen und ihren Frieden finden?

Taugt das was?
Ja, aber. „Ozark“ findet ein Ende, was diese Bezeichnung auch verdient. Und die Show entscheidet sich auch für eine klare Richtung – und versucht nicht, es allen recht zu machen. Im Detail kann man darüber naürlich nicht schreiben, ohne zu spoilern, daher spare ich mir das. Was mir nicht so sehr gefallen hat, ist das Timing in den letzten beiden Folgen. Hier überschlagen sich Ereignisse, die etwas mehr Raum verdient gehabt hätten. Aber angesichts der vielen Fronten, die die Story zu bedienen hat, ist dafür keine Zeit mehr. Das ist aber auch ein Stück weit symptomatisch für „Ozark“: Wenn es drauf ankam, war die Serie immer eher spannender Thriller als glaubwürdiges Drama. Aber eben ein verdammt guter Thriller.

Wo kann ich das gucken?
Bei Netflix.

8/10