Kurzkritik: X

Horror/Drama, 2022

Regie: Ti West; Darsteller: Mia Goth, Brittany Snow, Martin Henderson, Kid Cudi

Worum gehts?
Ein Gruppe junger Leute bricht anno 1979 auf, um einen Film der „Erwachsenenunterhaltung“ zu drehen. Als Kulisse und Unterkunft dient ein von einem älteren Ehepaar angemietetes Haus am Rande der Nirgendwo von Texas. Als die Dreharbeiten beginnen, löst das bei den Vermietern heftige Reaktionen aus…

Was soll das?
„X“ ist – so viel meine ich als Horrofilm-Laie zu erkennen – eine Hommage an das Genre, insbesondere an Kultfilme der 70er wie das „Texas Kettensägen-Massaker“. Der Umgang mit den eigenen Motiven ist offen und modern – die Charaktere diskutieren über den ausbeuterischen Charakter der Branche, Meinungsfreiheit und das Recht auf Selbstbestimmung. Zumindest tun sie das, so lange sie dafür noch Zeit ist, in der zweiten Hälfte des Films nimmt der blutige Überlebenskampf allen Raum ein.

Taugt das was?
Ich finde ja. „X“ ist als Kommentar und Variation bekannter Themen interessant, funktioniert aber auch als recht geradliniger, atmosphärisch dichter Horrorfilm. Die Gewalt ist mächtig überspitzt und blutig geraten, auch wenn es eine Weile dauert, bis es damit losgeht (mit Ausnahme einer eindeutigen Szene des „foreshadowing“, was im Deutschen als „Epische Vorausdeutung“ bezeichnet wird, wie ich soeben bei Wikipedia gelernt habe, und in der der ein großer Tierkadaver in allzu großer Detailstufe gezeigt wird).

Wo kann ich das gucken?
Im Kino.

7/10