Kurzkritik: The Forgiven

Drama/Krimi/Komödie, 2022

Regie: John Michael McDonagh; Darsteller: Ralph Fiennes, Jessica Chastain, Matt Smith, Christopher Abbott

Worum gehts?
Auf dem Weg zu einer dekadenten Hochzeitsfeier in der Wüste von Marokko verursacht das Ehepaar Henninger (Fiennes & Chastain) einen tödlichen Unfall. Kurz darauf stehen Angehörige des Opfers vor der Toren der Villa, in dem die Feierlichkeiten ohne größere Unterbrechung fortgesetzt werden. David Henninger – der betrunken am Steuer saß – erklärt sich bereit, an der Beerdigung teilzunehmen, während seine Frau Jo in seiner Abwesenheit die Aufmerksamkeit eines reichen Gasts genießt.

Was soll das?
„The Forgiven“ ist einerseits die Geschichte einer persönlichen Läuterung, reichert diese jedoch um satirische und gesellschaftskritische Töne an, die wiederum mit viel schwarzem Humor und einer ordentlichen Prise politischer Unkorrektheit angereichert werden.

Taugt das was?
Ja und nein. Die zentrale Geschichte um das Ehepaar Henninger hat mir noch am besten gefallen. Das Drumherum hat ebenfalls eine Menge Potential, sowohl visuell als auch inhaltlich und darstellerisch. Aber der Film kann sich nicht entscheiden, was er will, reisst viele interessante Themen und Motive kurz an, ohne sie dann zu verfolgen, und schenkt vielen Figuren nicht genug Aufmerksamkeit, um sie wirklich interessant zu machen. Insgesamt hätte man aus dem Stoff (womöglich in einer Miniserie) definitiv mehr rausholen können, guckbar ist „The Forgiven“ aber allemal.

Wo kann ich das gucken?
Hier.

7/10

PS: Ich hab neulich bei „Men“ schon den bescheuerten Untertitel („Was dich sucht wird dich finden“) einfach weggelassen. „The Forgiven“ hat ebenfalls ein stattliches Exemplar zu bieten: „Ohne Vergebung gibt es keine Zukunft“.