Kurzkritik: Better Call Saul (Staffel 6, Part II)

Drama, 2022

Creators: Vince Gilligan, Peter Gould; Darsteller: Bob Odenkirk, Rhea Seehorn, Jonathan Banks

Worum gehts?
Das lässt sich ohne Spoiler kaum erläutern. Die letzten Folgen von „Better Call Saul“ machen zunächst direkt da weiter, wo die Show mit einem Knall stehen geblieben war. Der Weg ins Ziel führt dann über verschiendene bereits bekannte Timelines – und enthält auch die bereits angekündigten Szenen mit den Hauptdarstellern aus „Breaking Bad“…

Was soll das?
„Better Call Saul“ macht sich daran, das Psychogramm seiner Hauptfiguren abzuschließen. Das Publikum weiss – oder glaubt zu wissen – wie einige Handlungsstränge ausgehen, aber die Serienschöpfer spielen durchaus noch die ein andere überraschende Karte.

Taugt das was?
Mega. Wie schon bei „Breaking Bad“ gelingt Vince Gilligan (hier mit seinem Co-Creator Peter Gould) zum Finalw eine ebenso kontrollierte wie überraschende Inszenierung, in gewohnt stylishen Bildern und umwerfend vorgetragen von einem der besten Ensembles in der Geschichte des Fernsehens. Die Show bringt die vielen Stränge der epischen Erzählung zu mehreren, gleichsam aufgeteilten Enden (ich muss es etwas krytisch ausdrücken, um nicht zu spoilern). Mit viel Fingerspitzengefühl findet hier ein 14-jährige Fernsehreise eine Menge passender Schlussakkorde. Hut ab – und trotzdem auch sehr schade, dass es vorbei ist…

Wo kann ich das gucken?
Bei Netflix.

10/10

PS – SPOILER ALERT: Mir hat es sehr gut gefallen, dass die Serie der Figur Saul Goodman/Jimmy McGill ein über die Ereignisse von „Breaking Bad“ hinaus gehendes Ende geschenkt hat. Für diese Figur war der von Walter White entfachte Wahnsinn nur eine knapp zweijährige Phase – und nicht mal die für seinen Werdegang bestimmende. Nicht zuletzt darin liegt begründet, dass sich bei „Better Call Saul“ nie ernsthaft die Frage nach der Daseinsberechtigung gestellt hat…