Kurzkritik: Sharper

Drama/Krimi, 2023

Regie: Benjamin Caron; Darsteller: Sebastian Stan, Julianne Moore, Justice Smith, Briana Middleton, John Lithgow

Worum gehts?
Ein junger Mann trifft unverhofft auf seine Traumfrau. Doch die vermeintlich perfekte Romanze, die in einem gemütlichen Antiquariat in Manhattan ihren Anfang nimmt, ist gar keine – und die vermeintliche ‚Täterin‘ ist schon im nächsten Kapitel von „Sharper“ das Opfer. Der Film erzählt von einer Reihe kleinerer und größerer Betrügereien in NYC, die alle irgendwie miteinander zu tun haben. Das Publikum ist eingeladen zu rätseln, wer da eigentlich wen hinters Licht führt – und wer am Ende seinen Kopf aus der Schlinge ziehen kann…

Was soll das?
„Sharper“ ist ein Ausflug in die Welt der ‚con artists‘ (Betrüger). Der Film will nicht am Ende die eine große Überraschung bieten, sondern schlägt genussvoll am laufenden Band Haken und wechselt die Perspektive. Die Inszenierung setzt auf stylishe, kühle Bilder, denen man nie so recht trauen kann, bevölkert von Figuren, deren wahre Motive lange verborgen bleiben.

Taugt das was?
Ja, das tut es. Um das Spiel, das „Sharper“ spielt, genießen zu können, muss man es aber mitspielen wollen. Wer sich auf das Szenario, das ein bisschen an die Filme von David Mamet („The Spanish Prisoner“, „Heist“) erinnert, nicht einlassen mag, oder mit der bewusst sprunghaften Erzählweise in Kapiteln mit kleineren Zeitsprüngen fremdelt, der wird am miträtseln keine Freude haben. Doch aufgrund des Versuchscharakters der kompletten Story ist dieses miträtseln mehr als nur der halbe Spaß – neben den Darstellern, die ihren Teil dazu beitragen, dass die Scharade glaubwürdig (genug) bleibt.

Wo kann ich das gucken?
Bei Apple TV.

7/10