Kurzkritik: Evil Does Not Exist

Drama, 2024

Regie: Ryusuke Hamaguchi ; Darsteller: Hitoshi Omika, Ryo Nishikawa, Ryuji Kosaka

Worum gehts?
In einer bergigen Landschaft in der Nähe von Tokio werden die Bewohner über die Pläne eines Unternehmes unterrichtet, eine „Glamping„-Site zu eröffnen. In einem lustlosen Townhall-Meeting will man den Einwohnern die Sache schmackhaft machen – ohne Erfolg. Die beiden Vertreter des Unternehmens beschließen, sie für ihre Sache zu gewinnen, indem sie einen der Wortführer der Gemeinde mit einem attraktiven Angebot auf ihre Seite zu ziehen…

Was soll das?
„Evil Does Not Exist“ ist von der ersten Einstellung an filmgewordene Entschleunigung. Der Film beobachtet seine Figuren über weite Strecken bei ihrem täglichen Tun, und reduziert die als solche zu bezeichnende Handlung auf ein Minimum. Einige für das Verständnis der Story wichtige Informationen werden beiläufig, in lakonischen Dialogen oder bewusst gewählten Bildauschnitten transportiert.

Taugt das was?
Jein. Die schönen Bilder in Verbindung mit der bewussten Langsamkeit haben für mich durchaus eine wohltuende Wirkung gehabt. Allerdings musste ich nach dem doch ziemlich überraschenden Finale erstmal im Internet nachlesen, wie das eigentlich alles zu deuten ist. Möglicherweise war ich nicht aufmerksam genug (immer diese Untertitel!!), aber meine eigene Interpretation der Handlung (und des Titels) wäre nicht weit über ein wohlwollend-konsterniertes „Ja, ach.“ herausgekommen. An Hamaguchis „Drive My Car“ hatte ich jedenfalls deutlich mehr Freude.

Wo kann ich das gucken?
Im Kino.

6/10