Kurzkritik: Love Lies Bleeding

Drama/Thriller, 2024

Regie: Rose Glass; Darsteller: Kristen Stewart, Katy O’Brian, Dave Franco, Ed Harris

Worum gehts?
Im Süden von Nevada, irgendwo im Nirgendwo, Ende der 80er Jahre. Lou (Stewart) fristet ihr Dasein als Managerin eines herunter gekommenen Fitness-Studios. Ihr Vater (Harris) besitzt den extrem beliebten lokalen Schießstand, ihre Schwester ist mit einem brutalen Soziopathen verheiratet. Eines Tages taucht die junge Bodybuilderin Jackie (O’Brian) auf – und zwischen den Frauen funkt es sofort. Eine kurze Zeit sieht es gut aus für die beiden, bevor ihre Geschichte einen äußerst gewalttätigen Verlauf nimmt.

Was soll das?
„Love Lies Bleeding“ ist ein überdrehter Neo-Noir auf der Grenze zum ‚exploitation movie‚, der seine Hauptfiguren auf einer düsteren Abwärtsspirale begleitet. Jackies Bodybuilderträume geraten mit Lous Familie und Vergangenheit aneinander, aus der mit Mut zum und Lust am Trash vorgetragenen Love Story wird ein knallharter Psychothriller.

Taugt das was?
Ja. Der Film setzt all seine Stilmittel gekonnt und gezielt ein, schafft es den Figuren trotz der wilden Story nicht in den Rücken zu fallen und bewahrt sich durchgängig (nicht zuletzt durch herrlich maßlose, drastische Übertreibungen in einigen alptraumhaften Szenen) genau das richtige Maß an Humor. Zwischen den beiden Leading Ladies stimmt zudem die Chemie – ohne die der Film vermutlich unerträgliche Fremdscham auslösen würde…

Wo kann ich das gucken?
Ab 18. Juli im Kino.

8/10

PS: Gäbe es einen Oscar für die schlimmste Filmfrisur des Jahres, der Gewinner würde wohl aus diesem Film stammen (der Blick geht in deine Richtung, Ed Harris!)…