Kurzkritik: Aus Mangel an Beweisen

Drama/Krimi, 2024

Creator: David E. Kelley ; Darsteller: Jake Gyllenhaal, Ruth Negga, Bill Camp, Peter Sarsgard

Worum gehts?
Staatsanwalt Rusty Sabich findet sich in der Rolle des Angeklagten wieder, als seine Kollegin und Geliebte ermordet aufgefunden wird. Während er seinen ehemaligen Vorgesetzten und Kollegen eine politische Hexenjagd unterstellt, häufen sich die Indizien, dass er tatsächlich der Mörder sein könnte – nicht zuletzt weil er ein ums andere Mal der Lüge überführt wird…

Was soll das?
Die Show setzt darauf, das Publikum ins Grübeln zu bringen. Einerseits ist Rusty der Held der Story, und man möchte in ihm einen zu Unrecht angeklagten, rechtschaffenen Mann sehen. Andererseits ist er menschlich definitiv kein Engel, was jedoch auch für seine Gegenspieler zu gelten scheint. Rustys zweiter, ebenso spannender Kampf wie der um seine Freiheit, ist der um seine Familie. Ehefrau Barbara ist mehr als nur enttäuscht von ihrem Gatten, und auch seinen Kids im Teenie-Alter leuchten nicht alle Erklärungen ihres Vaters zu seiner Unschuld so richtig ein.

Taugt das was?
Ja, absolut. Gyllenhaal versteht es, die Ambivalenz der Hauptfigur überzeugend rüberzubringen und das zentrale Spannungselement der Show kontinuierlich zu steigern. Großen Anteil daran hat Peter Sarsgard als Rustys Gegenspieler – Ex-Kollege, Ankläger und Nachfolger Tommy Molto. Nicht alle Entwicklungen und alle Details können überzeugen, aber insgesamt bietet „Aus Mangel an Beweisen“ mit gutem Timing, Tempo und stimmiger Atmosphäre bis zum Schluss sehenswerte Unterhaltung.

Wo kann ich das gucken?
Bei Apple TV+.

8/10