Kurzkritik: Lady in the Lake

Drama/Krimi, 2024

Creator: Alma Har’el; Darsteller: Natalie Portman, Moses Ingram, Y’lan Noel, Wood Harris

Worum geht es?
Um zwei ungleiche Frauen und ihre jeweiligen Milieus in Baltimore Anfang der 60er Jahre. Maddie (Portman) engagiert sich ehrenamtlich in ihrer jüdischen Gemeinde, ist aber mit ihrem Dasein als Hausfrau und Anhängsel ihres Ehemanns unzufrieden. Sängerin Cleo (Ingram) schlägt sich mit diversen Jobs durchs Leben, und gerät immer wieder in die Nähe der Unterwelt. Durch einen mysteriösen Todesfall kreuzen sich ihre Wege für einen kurzen Moment – bevor ein zweiter sie für immer voneinander trennt…

Was soll das?
“Lady in the Lake” ist ein ambitioniertes Drama, in dem zwei ungleiche Lebenswelten durchleuchtet und gegeneinander gestellt werden: Emanzipation, Rassismus, Gewaltverbrechen, die Rolle von Politik und Medien, dazu Traumas und Lebenslügen der Figuren. Im Kern bleibt die Serie eher Drama und Gesellschaftskritik, erzählerisch überwiegen die Konventionen des Krimi-Genres, etwa durch Rückblenden oder einen durchgängigen Off-Kommentar.

Taugt das was?
Ja. Es dauert eine Weile, bis man in der Handlung so richtig angekommen ist, nicht zuletzt weil die Erzählstränge sich erst nach einer Weile treffen, und es keinen zentralen Fokus gibt. Der komplexe Plot wirkt insgesamt auch ein bisschen arg konstruiert, schließlich muss er all die Themen berühren, an der sich die Serie abarbeiten will. Doch insgesamt bleibt die Story glaubwürdig und spannend, was vor allem an den interessanten Figuren (und ihren hervorragenden Darstellern) sowie dem mit Liebe zum Detail entwickelten Szenario liegt.

Wo kann ich das gucken?
Bei Apple TV+.

8/10