Fantasy, 2024
Creators: Patrick McKay, John D. Payne; Darsteller: Charlie Vickers, Charles Edwards, Morfydd Clark
Worum gehts?
Der Kampf um Mittelerde ist in vollem Gange. Elben, Menschen, Orcs, Zwerge, Zauberer, Harfüße, dazu ein paar Trolle und sonstige Monster – und natürlich Sauron, der in Staffel eins noch in menschlicher Gestalt (und unter dem Namen Halbrand) unterwegs war. Die Elben und die Zwerge verspüren als erste die Macht der Ringe, mit deren Vollendung Schmied
Celebrimbor bis kurz vor Ende der Staffel beschäftigt ist.
Was soll das?
Die Serie versucht weiterhin, so viel wie möglich aus der Vorgeschichte von „Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“ herauszuholen. Ich bin kein Tolkien-Spezialist, aber soweit ich es verstanden habe, basiert das alles auf mehr oder weniger vollständigen Schriften des Autors. Angesichts des unglaublichen Preisschildes für die Show ist das Ganze wohl auf fünf Staffeln angelegt, das Erzähltempo entsprechend recht gemächlich.
Taugt das was?
Naja. Visuell und handwerklich, weitestgehend auch schauspielerisch, ist „Die Ringe der Macht“ eine hochklassige Serie. Doch in Sachen Story, Dialoge und Timing hat mich die Staffel nicht überzeugen können. Es trieft oft nur so vor Pathos, und nicht wenige Szenen überschreiten die Grenze zur unfreiwilligen Komik: Das ständige Gerede von dem sich unfassbar dösig anstellenden Celebrimbor – und dieser bescheuerte Name dauernd! Oder der „soon to be Gandalf „-Zauberer, der scheinbar direkt aus „Monty Python’s Das Leben des Brian“ rübergemacht hat…
Dass einzelne Folgen einen starken Fokus auf einige wenige (der sehr zahlreichen) Handlungsstränge legen ist irgendwie verständlich, aber man vergisst darüber manchmal fast, dass es die anderen noch gibt. Das Ende, oder besser die Enden, sind wiederum durchaus gelungen, aber durchweg reine Cliffhanger. Staffel drei könnte also erzählerisch Fahrt aufnehmen, aber ob ich in (vermutlich) zwei Jahren noch genug Interesse habe wage ich aktuell zu bezweifeln…
Wo kann ich das gucken?
Bei Amazon Prime.
5/10