Kurzkritik: Anora

Drama, 2024

Regie: Sean Baker; Darsteller: Mikey Madison, Mark Eydelshteyn, Karren Karagulian

Worum gehts?
Um die New Yorker Sexarbeiterin Anora, die mit einem ihrer Kunden, dem reichen und lebenslustigen Vanya, eine engere und ernstere Beziehung eingeht. Zwischen Partys in seiner New Yorker Villa und ausschweifenden Club-Besuchen bleibt noch Zeit für einen folgenschweren Trip nach Las Vegas. Doch die Unbeschwertheit ist nicht von Dauer – weil Vanyas Familie Wind davon bekommt. Die Sache eskaliert in kürzester Zeit, mit herben Konsequenzen für alle Beteiligten…

Was soll das?
„Anora“ ist storytechnisch nicht weit von „Pretty Woman“ entfernt, aber eben keine Hochglanz-Romanze, sondern Indie-Drama. Der Film feiert die Sex-Branche nicht, ist aber auch keine Abrechnung damit – sie ist erster Linie der Ausgangspunkt für die Titelfigur, die wiederum nicht als Stellvertreterin einer ganzen Berufsgruppe entworfen ist..

Taugt das was?
Ja, ich finde den Metascore von 91(!) tatsächlich verdient. Zwischen Drama, Comedy und Thriller entwickelt das Geschehen durch die Figuren und eine frische, unbekümmerte Inszenierung eine bis zum Ende anhaltende Faszination. Das Drehbuch besticht durch Gespür und Timing, inklusive einer absolut großartigen, fast 25 Minuten langen Szene, die dem Film etwa zur Hälfte eine neue Richtung gibt.

Wo kann ich das gucken?
Im Kino.

9/10