Kurzkritik: Get Millie Black

Krimi/Drama, 2024

Creator: Marlon James; Darsteller: Tamara Lawrance, Joe Dempsie, Gershwyn Eustache Jr.

Worum gehts?
Polizistin Millie kehrt nach dem Tod ihrer Mutter aus London nach Jamaika zurück. Während sie einen schwierigen Fall um vermisste Personen verfolgt, sorgt sie sich um ihren als Frau lebenden Bruder, der in den Straßen von Kingston eine Existenz am Rande der Gesellschaft gewählt hat. Und dann schickt die englische Polizei plötzlich einen eigenen Ermittler, dessen wahre Agenda Millie nicht so recht trauen mag…

Was soll das?
„Get Millie Black“ ist die erste Fernsehserie aus der Feder von Roman-Autor Marlon James („A Brief History of Seven Killings“). Die Story ist geprägt von Sozialkritik, insbesondere zur Behandlung von sexuellen Minderheiten und Ausbeutungsmechanismen in der postkolonialen Welt.

Taugt das was?
Ja, die Show kann auf vielen Ebenen überzeugen. So ein bisschen gefremdelt habe ich mit dem Timing – die fünf Folgen fühlen sich gleichzeitig eher lang und zu kurz an. Und doch hat mir jede einzelne letztlich Spaß gemacht (soweit man das angesichts des düsteren Stoffes sagen kann), also kann die Serie ja nicht viel falsch gemacht haben. Der sehnsüchtige Blick aus dem deutschen Winter auf das karibische Klima mag seinen Teil beigetragen haben – auch wenn „Get Millie Black“ keine Urlaubs-Postkartenästhetik mitbringt…

Wo kann ich das gucken?
Bei Sky/Wow.

8/10