Kurzkritik: A Real Pain

Drama, 2024

Regie: Jesse Eisenberg; Darsteller: Kieran Culkin, Jesse Eisenberg, Will Sharpe

Worum gehts?
Um die ungleichen Cousins Benji (K. Culkan als mitreißender und doch melancholischer Freigeist) und David (J. Eisenberg als verkrampft-angepasster Familienvater) aus New York, die zu Ehren ihrer vor kurzem verstorbenen Großmutter auf einer geführten Reise durch Polen auf den Spuren ihrer Familiengeschichte unterwegs sind.

Was soll das?
„A Real Pain“ ist nachdenkliches Road Movie, eine Charakterstudie und ein Stück persönlicher Vergangenheitsbewältigung (für seine Figuren und den Regisseur, dessen Familie ebenfalls aus Polen stammt). Für die Hauptfiguren geht es dabei weniger um die Auseinandersetzung mit dem (omnipräsenten) Holocaust als um ihr persönliches Verhältnis, ihre gemeinsame Geschichte und ihre teils absolut gegensätzlichen Charakterzüge.

Taugt das was?
Ja. Der Film erzählt eine intime, glaubwürdige und humorvolle Geschichte ohne große Sentimentalität oder dramaturgische Umwege. Getragen wird das Geschehen von Kieran Culkin, der hier eine Art nahbare und weniger durchgeknallte (aber trotzdem interessante) Variante seiner Figur aus „Succession“ spielt. Wie der Film auf Zuschauer wirkt, die Culkin in dieser Rolle nicht kennen, ist eine spannende Frage, die gerne in den Kommentaren beantwortet werden kann. Unspektakulär, aber sehenswert – und kaum länger als eine Serienfolge…

Wo kann ich das gucken?
Ab 16. Januar im Kino.

7/10