Drama, 2024
Regie: RaMell Ross; Darsteller: Ethan Herisse, Brandon Wilson, Aunjanue Ellis-Taylor
Worum gehts?
Florida, Anfang der 60er Jahre. Teenager Elwood (E. Herisse) hat große Ambitionen, doch weil er sich die falsche Mitfahrgelegenheit zur Universität aussucht, landet er stattdessen in einer Mischung aus Haftanstalt und Schule für Minderjährige. Dort freundet er sich mit dem gleichaltrigen Turner (B. Wilson) an. Gemeinsam versuchen sie, heil durch das brutale und offen rassistische Regime von Wärter Spencer (H. Linklater) zu kommen.
Was soll das?
„Nickel Boys“ ist die Verfilmung des gleichnamigen (mir unbekannten) Romans von Colson Whitehead, der auch die Vorlage für „The Underground Railroad“ geschrieben hat. Der Film nimmt ein zentrales Stilmittel des Romans auf, indem er konsequent und mit wenigen Ausnahmen immer die Perpektive (im Sinne der wortwörtlichen Sicht) einer der beiden Hauptfiguren einnimmt. Als Resultat fühlt sich der Film sehr intim, aber auch etwas entrückt an, weil sich viele Einstellungen ergeben, die mit den Sehgewohnheiten des Publikums brechen.
Taugt das was?
Unbedingt. In eindringlichen Bildern und mit hervorragenden Darstellern erzählt „Nickel Boys“ seine traurige, aber nie hoffnungslose Geschichte. Das Drehbuch von beeindruckendem Feinschliff nimmt die Zuschauer auf die packende Reise seiner Protagonisten mit – bis zu einem größeren Zeitsprung (fast) in die Gegenwart.
Wo kann ich das gucken?
Ein deutscher Starttermin steht noch nicht fest.
8/10